Vorsorgeuntersuchungen

Krebsfrüherkennungs- und Gesundheitsuntersuchungen:

 ab Alter Häufigkeit
Krebsfrüherkennung für die Frau19einmal jährlich
Krebsfrüherkennung für den
Mann
44einmal jährlich
Darmkrebsfrüherkennung (Darmspiegelung)55alle 10 Jahre
Gesundheitsuntersuchung35jedes zweite Jahr

Die Gesundheitsuntersuchung ist hauptsächlich eine Suche nach Herz - Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Nieren und Diabetes und beinhaltet eine körperliche Untersuchung, eine Blutzucker- und Cholesterinbestimmung und eine Urinuntersuchung.

Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt:

Kinder und Jugendliche sollten zweimal im Jahr ihre Zähne kontrollieren lassen, Erwachsene einmal. Wichtig ist dies nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für den Geldbeutel, da Anteile an den Kosten für Zahnersatz häufig nur bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen erstattet werden.

Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt:

Eine gesetzliche Regelung für augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen gibt es noch nicht. Für die geistige und motorische Entwicklung und für die Sicherheit ist es aber sehr wichtig Kinder und Jugendliche regelmäßig augenärztlich kontrollieren zu lassen. Die Kurzsichtigkeit entwickelt sich meist in der Pubertät. Für das "gelbe Vorsorgeheft" gibt es ein Einlageblatt (s. u.). Bei Kurzsichtigkeit ist es auch wichtig, sich ungefähr alle 10 Jahre (wenn noch keine Schäden vorhanden sind) den Augenhintergrund spiegeln zu lassen, da es zu Netzhautablösungen kommen kann, die zur Erblindung führen können. Ebenfalls zur Erblindung führt ein unbehandelter Grüner Star (Glaukom). Augendruckmessungen gelten   - trotz ihrer Wichtigkeit -   den gesetzlichen Kassen als individuelle Gesundheitsleistung, so dass diese privat und damit selbst zu zahlen sind, es sei denn Ihr Augenarzt hat einen individuellen Verdacht.

Einlegeblatt für das "gelbe Vorsorgeheft"
Liebe Eltern,
etwa 80% all unserer Informationen werden über die Augen aufgenommen. Daran können Sie ermessen, wie wichtig die Sehleistung und die Entwicklung des Sehvermögens für Ihr Kind ist. Diese läuft leider nicht immer normal ab, sondern kann teilweise gestört sein. Durch genaues Beobachten Ihrer Kinder können Sie dazu beitragen, dass Sehstörungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, weil dann die Behandlung die besten Erfolge bringt. Sprechen Sie bei den unten aufgeführten Besonderheiten mit Ihrem Kinderarzt.

Kinder sollen zu einer augenärztlich-orthoptischen Untersuchung ...

... sofort

bei sichtbaren Auffälligkeiten der Augen, wie z. B. Augenzittern, Hornhauttrübungen, grau-weißlichen Pupillen, großen lichtscheuen Augen oder bei Lidveränderungen, hier besonders Hängelidern, welche die Pupille verdecken, oder, falls Sie sich einer Sache nicht sicher sind.

... mit 6 bis 12 Monaten

bei erhöhtem Risiko für Schielen, für Fehlsichtigkeit (optische Brechungsfehler) und/oder für erbliche Augenerkrankungen. Das liegt z. B. vor bei Frühgeburten, Kindern mit Entwicklungsrückstand, Geschwistern oder Kindern von Schielern oder stark Fehlsichtigen (besonders Übersichtigen), sowie bei Kindern aus Familien mit bekannten erblichen Augenerkrankungen.

... mit 24 bis 36 Monaten

alle übrigen, auch unverdächtigen Kinder zur frühzeitigen Entdeckung eines kleinwinkligen Schielens oder von optischen  Brechungsfehlern.

Merke: Besonders einseitige Fehler werden oft zu spät erkannt.

Nach der Entwicklung eines normalen beidäugigen Sehens kann in den Folgejahren noch ein gut behandelbares plötzliches Innenschielen (normosensorisches Spätschielen) auftreten.

Eine Überweisung in eine Augenarztpraxis, in der auch schon kleine Kinder augenärztlich-orthoptisch untersucht werden, kann Klarheit über die Erkennung und Behandlung von Augen und Sehfehlern bringen.

Berufsverband der Ärzte für Kinderheilkunde und Jugendmedizin Deutschlands e.V. (BVKJD)
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere:

Für Mutter und Kind gibt es den Mutterpass, in den alle Untersuchungen und Ergebnisse während der Schwangerschaft und Geburt eingetragen werden. Er soll helfen, Gefahren für Mutter und Kind möglichst frühzeitig zu erkennen und beheben zu können.

Vorsorgeuntersuchungen für Säuglinge und Kinder:

Von der Geburt an bis zum 14. Lebensjahr kann mit Hilfe der Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U9 und J1) die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes beurteilt werden. So können eventuell rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, die dauerhafte Schäden oder Entwicklungsverzögerungen vermeiden helfen.